Optische Telegrafenstation Nr. 32 – Oeynhausen

Die Station Oeynhausen ist die Nr. 32 von 62 Stationen der preußischen optischen Telegrafenlinie Berlin – Köln - Koblenz, die in den Jahren 1833/34 bis 1849/52 Berlin mit den preußischen Rheinlanden nachrichtentechnisch verband. Charakteristisches Merkmal einer Telegrafenstation war der hohe Mast mit drei weithin sichtbaren Doppelarmen. Mithilfe dieser sog. Indikatoren konnten rein rechnerisch 4096 verschiedene Zeichen dargestellt werden.

Bei „vorzüglicher“ Luft wurden 1,5 bis 2 Zeichen pro Minute an die nächste Station, die zwischen 7,5 und 15 km entfernt und zumeist auf Bergen lag, übermittelt; bei Nebel oder Regen musste der Betrieb jedoch eingestellt werden. Eine Depesche von 30 Worten gelangte in 1,5 Stunden von Berlin nach Koblenz, eine nachrichtentechnische Meisterleistung, wenn man bedenkt, wie lange ein reitender Bote für diese Strecke benötigte.

Nach nur 15 Jahren wurde der Betrieb der optischen Telegrafie eingestellt. weil die elektromagnetische Telegrafie erfunden war. Die Telegrafenhäuser wurden verkauft oder abgerissen. Das vom Heimatverein Oeynhausen e. V. wieder aufgebaute „Telegraphenetablissement“ Nr. 32 zeigt u. a. das Stationszimmer der preußischen Telegrafisten mit dem Stellapparat für die Indikatoren und die mit dem Preußenmuseum in Minden rekonstruierten historischen Uniformen, eine kleine Ausstellung zur Geschichte Preußens in Westfalen und Informationen zur französischen optischen Telegrafie.

 
Informationen:
Heimatverein Oeynhausen e. V.
Emmerkämpe 16
33039 Nieheim

Tel.:  05274 95 826

Adresse für Besucher:

Auf der Finnstätte
33039 Nieheim