Im Dienste Gottes und der Menschen
Weit schweift der Blick vom Hellberg aus über Scherfede hinweg ins Diemeltal. Allein der Sitz der Kommunität erleichtert das Loslassen, um nach innerer Einkehr neue Wege zu finden.
Die Diakonissenkommunität Zionsberg ist die einzige – einem Orden vergleichbare – evangelische Gemeinschaft im ehemaligen Hochstift Paderborn. Katholischen Ordensangehörigen entsprechend, geloben die Mitglieder Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit. Auch bestimmen feste Gebetszeiten den Tagesablauf. Gemäß dem Hausspruch „Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion“ (Psalm 65,2), kommen die Schwestern alle drei Stunden zum gemeinsam 1950 vom Mutterhaus Sarepta in Bielefeld-Bethel entsendet, wirkten die Diakonisse Dore Schellenberg (1904-1993), langjährige Priorin der Kommunität, sowie eine Mitschwester anfangs vom benachbarten Rimbeck aus. 1960 erfolgte der Umzug der inzwischen vergrößerten Gemeinschaft nach Scherfede.
Seit Beginn der 1950er Jahre hatten sich die Schwestern zunächst in der diakonischen Arbeit für evangelische Flüchtlinge engagiert, hinzu kam die Leitung einer Pflegevorschule. Sinkende Schülerinnenzahlen erzwangen in den 1970er Jahren eine Neuorientierung. Die Schwestern entschieden sich für den Weg des gemeinsamen Betens und Arbeitens und gründeten 1971 die Diakonissen-Kommunität „Zionsberg“ – der Name unterstreicht die Verbindung mit Israel. 1972 wurde die Schule geschlossen. Seit 1973 öffnen die Diakonissen ihr Haus für Menschen, die nach innere Einkehr und Stille suchen.
Zum Angebot gehören Austausch über geistliche Themen und Meditation, aber auch persönliche Gesprächsbegleitung für Menschen, die nach Orientierung suchen. Ebenso willkommen sind Gäste, denen Erholung an Seele, Geist und Körper wichtig ist und die gegebenenfalls eine längere Auszeit benötigen. Frauenwochenenden sowie mehrtägige Freizeiten für Senioren oder Kinder- und Jugendgruppen ergänzen das vielseitige Programm.
Text: Dipl. Des. Dipl. Soz. Annette Fischer
