Hoch über der Weser
Von herrlicher Landschaft umgeben, liegt oberhalb des Wesertals die Abtei vom Heiligen Kreuz, wo Benediktinerinnen zu innerer Einkehr und Gesprächen über Glaubensfragen einladen.
Das monastische Leben auf dem Hersteller Burgberg begann kurz nach dem 30-jährigen Krieg. Aus Höxter vertrieben, ließen sich dort um 1657 Franziskaner-Minoriten nieder. Sie bauten das ihnen zugewiesene Pfarrhaus der Bartholomäus-Kirche zum Kloster aus und übernahmen die örtliche Seelsorge. Nach der Auflösung des Konvents im Jahre 1824 war die Anlage lange Zeit unbewohnt. 1899 gründeten Benediktinerinnen von der ewigen Anbetung aus Luxemburg auf dem Anwesen eine neue klösterliche Gemeinschaft. Mit der Eingliederung in die Beuroner Kongregation erfolgte 1924 die Erhebung des Klosters zur Abtei vom Heiligen Kreuz. Gemäß der Regel des hl. Benedikt: „Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden“, bestimmen Chorgebet und Eucharistiefeier den Tagesablauf der Schwestern. Menschen auf der Suche nach Stille und Besinnung sind eingeladen, daran teilzuhaben.
Gastfreundschaft ist ein besonderes Kennzeichen benediktinischen Glaubens. Daran orientiert, öffnet sich Besuchern das Gästehaus St. Scholastika, das als ein Ort der Begegnung, der Kontemplation und des Gebetes Bibel- und Glaubensgespräche ermöglicht sowie Angebote zur religiösen Orientierung bereithält. Vom Communio-Gedanken beeinflusst ist auch das neue Raumkonzept der Klosterkirche, die seit April 2018 umgestaltet wird. Künftig werden dort die Gottesdienstbesucher zusammen mit der klösterlichen Gemeinschaft im bisherigen Nonnenchor Platz finden.
Bei den Benediktinerinnen in Herstelle können Einzelgäste, Familien und Gruppen die Hektik des Alltags mit all seinen Zwängen hinter sich lassen, und – von geistlichen Impulsen begleitet – nach neuen Wegen suchen. Auf der Grundlage benediktinischer Spiritualität kommt dabei der Meditation in Verbindung mit Kreativität und aktivem Handeln eine besondere Bedeutung zu. Entsprechend ausgerichtet sind die ein- oder mehrtägigen Kurse und Programme, die Ikonenmalerei und Gesang, Yoga und T‘ai Chi, aber auch Wandern und Gartenarbeit und vieles mehr umfassen.
Text: Dipl. Des. Dipl. Soz. Annette Fischer