Erlebnisgebiete Emmeroberlauf, Beberbach und Nieheimer Tongruben
Das gut ausgebaute Wegenetz abseits befahrener Straßen und mit nur wenigen Steigungen lädt dazu ein, die Feldflur beidseits von Emmer und Beber mit dem Rad zu erkunden. Eine 25 Kilometer lange Rundtour verbindet die historischen Stadtkerne von Steinheim und Nieheim, die dortigen Tongruben und den Telegrafenturm auf dem Lattberg miteinander.
Genießen Sie von dort den prächtigen Ausblick. Entdecken Sie die "Nieheimer Flechthecke", uralte Kopfweiden und naturnahe Bachläufe. Picknicken Sie unterwegs - an der Picknickinsel bei den Tongruben, am Turm oder im Grünen an der Strecke - oder kehren Sie in den nicht alltäglichen Museen am Wegesrand ein: die Nieheimer Museumslandschaft inklusive das Sackmuseum in Nieheim und das Möbelmuseum in Steinheim erwarten Sie.
Zur Audienz beim Laubfrosch
Sanfte Hügel und von Grünland, Galeriewäldern und Kopfweiden gesäumte Bäche, fruchtbare Äcker und idyllische Bauerndörfer prägen die Landschaft der Emmer- und Beberauen. Es ist altes Bauernland, auf dem man überall auf Zeugnisse der traditionellen Kulturlandschaft stößt. Sie ist Heimat vieler Amphibienarten, darunter auch der Laubfrosch, der sich als Froschkönig aus den Grimmschen Märchen großer Beliebtheit erfreut. Gesehen haben ihn die meisten Menschen aber noch nie, denn das Tier ist selten geworden, weil ihm der Mensch seinen Lebensraum streitig macht. Im Bebertal und in den Nieheimer Tongruben kann man den kleinen, höchstens fünf Zentimeter langen grünen König noch erleben. In lauen April- und Mainächten schallt sein Ruf nach Einbruch der Dunkelheit weit ins Land hinein.
Logenplatz zum Froschkonzert
Weithin sichtbar erhebt sich der Lattbergturm bei Entrup aus der Umgebung. Die seltsame Konstruktion auf dem Dach des 33 Meter hohen Aussichtsturms erinnert an die Funktion des historischen Vorgängers: Hier stand einst die Station 31 der preußischen optischen Telegrafenlinie zwischen Berlin und Koblenz. Heute schweift der Blick weit über das Land und auch hinüber zu den Tongruben, von denen die Rufe der Laubfrösche die warmen Frühjahrsnächte durchdringen.
Der 24 Meter hohe Holzturm bietet eine Erdzeitalter-Ausstellung und einen Abguss der fossilen Knochen des Sauriers "Toni". Ein Hobby-Archäologe war im Jahr 2007 in den Tongruben bei Sommersell auf die uralten Knochen eines Sauriers gestoßen. Das Originalskelett ist in Münster im LWL-Museum ausgestellt.
Die ehemaligen Abbaugruben haben sich zu einem Refugium für viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt und gehören daher, ebenso wie die Ufer von Emmer und Beber, zum europäischen Naturerbe "Natura 2000". Damit das so bleibt, sorgen heute unter anderem die imposanten aber meist gutmütigen Wasserbüffel mit ihren Trittspuren für die notwendigen Veränderungen im Gelände, die ständig neue Kleinlebensräume schaffen.